Bauernregel der Woche 165 (Krimi)

Bauernregel

Ist nicht genügend Korn im Scheuer,

wird das Brot bestimmt sehr teuer.

Du kannst dir auch selbst eine Bauernregel ausdenken. Wenn du magst, lass sie mich wissen. Dann kann ich sie auf dieser Seite einstellen. Hpaulbrause@aol.com

Heute der zweite Teil des dreißigsten Kapitels aus meinem Krimi

„Die Kinder des Lichts“

Heinz Schmalenbach

Die Kinder des Lichts

30/2

„Ist schon was gekommen auf deine Anfrage hin, Caroline?“, wollte Matthias wissen. „Nein, aber es kann nicht mehr lange dauern. Ich habe die Anfrage dringend gemacht.“ „Weißt du was, ich versuche es noch einmal, vielleicht geht sie ja jetzt an ihr Handy“, überlegte Matthias.

Aber schon kurz nach dem Wählen legte er sein Handy wieder enttäuscht zur Seite und schimpfte: „Das ist immer noch ausgeschaltet. Wenn ich nur wüsste, was da los ist. Das ist fürchterlich, hier so untätig rumzusitzen.“

„Wart es doch ab, Matthias. Das Ganze ist bestimmt ganz harmlos. Vielleicht rufst du noch mal bei einem der Bundespolizisten an, eventuell wissen die ja inzwischen was“, schlug Caroline vor.

„Das ist eine gute Idee, ich rufe den Georg Falterbaum an.“ Er wählte die Nummer und nach ein paar Minuten legte er sein Handy enttäuscht wieder zur Seite. „Na, was hast du erfahren? Gibt es etwas Neues?“

„Nein, absolut nichts. Der Falterbaum saß gerade bei Wolfgang zur Befragung, da hat er mir auch direkt ihn an den Apparat gegeben. Aber weder er noch die Bundespolizisten wissen, wo sich Eveline aufhält. Wolfgang hat erfahren, dass sie seit gestern nicht mehr gesehen wurde. Wenn sie mit ihren ersten Befragungen durch sind, wollen sie sich zusammensetzen und mit uns die erste Telefonkonferenz durchführen. Das kann nicht mehr sehr lange dauern bis dahin, mutmaßte er.“

„Ich hole mir jetzt einen Kaffee, soll ich dir einen mitbringen, Matthias?“ „Danke, bloß nicht, ich bin ja sowieso schon nervös genug.“

*

„So, das war es auch schon, was ich von Ihnen wissen wollte, Herr Müller“, forderte Wolfgang den Schlagzeuger der Band, den er gerade befragte hatte, auf. „Würden Sie bitte den Nächsten zu mir schicken?“

„Ich bin gemeinsam mit Volker hier rüber gekommen und wir beiden waren die letzten“, antwortete Michael Müller. „Ja gut, wenn das so ist, dann werde ich mal schauen, wie weit meine Kollegen sind, danke.“

Wolfgang verließ zusammen mit dem Schlagzeuger den Raum und fand draußen auf dem Flur schon seine Kollegen Bernd und Renate vor, die auf ihn warteten. „Ah, ihr seid mit euren Befragungen auch schon fertig, das ist gut, dann lasst uns mal schauen, was dabei herausgekommen ist. Am besten gehen wir hier wieder in das Zimmer.“ Er drehte sich um und die beiden folgten ihm. Sie setzten sich an den Tisch und jeder breitete seine Unterlagen vor sich aus.

„Sollen wir erst untereinander besprechen, was wir von den einzelnen Mitgliedern der Gruppe erfahren haben oder sollen wir Caroline und Matthias direkt über Handy dazu schalten?“, wollte Renate wissen.

„Ich denke, wir schalten die beiden direkt dazu. Warum sollen wir alles doppelt besprechen?“, schlug Bernd vor. Er nahm sein Handy zur Hand und wählte die Nummer des Präsidiums in Siegen. Als sich Caroline meldete, bat er: „Schaltest du bitte das Telefon auf Lautsprecher, damit ihr beiden mithören und reden könnt! Matthias ist doch da oder?“

„Ja, sicher, wir warten schon sehnsüchtig auf euren Anruf. Was habt ihr herausgefunden?“, wollte Matthias wissen. „Ja, dann fange ich mal an“, ergriff Bernd das Wort, „also ich habe Sebastian Heinrich, Bernd Kruse und Georg Falterbaum bei mir gehabt. Den Bundespolizisten können wir erst mal vergessen, der konnte zu unseren Fragen natürlich keine Aussagen machen. Sebastian Heinrich, dass scheint mir hier der Finanzchef der Gruppe zu sein. Er sagte als ich ihm die Bilder der vier Frauen vorlegte, dass er alle vier schon mal gesehen habe. Sie hätten sich alle eine Zeit lang häufig bei der Gruppe sehen lassen. Wären aber nach einiger Zeit alle nicht mehr wiedergekommen.

Befragt nach den ungefähren Zeiträumen, wann die vier Frauen zu der Gruppe Kontakt hatten, sagte er. So genau könne er das jetzt nicht mehr angeben. Auf meine Frage, ob alle vier gleichzeitig hier gewesen wären, sagte er. Das wäre nicht der Falle gewesen. Aber an die genaue Reihenfolge, welche der Frauen zu welchem Zeitraum Kontakt hatte, könne er nicht angeben. Auf meine Bitte hin, es doch zu versuchen, hat er folgende Reihenfolge angegeben: Eva Gerlach, Jessica Braun, Hellen Schulte und Bianca Walter.“

„Da hat er offensichtlich die ersten beiden Frauen in der Reihenfolge vertauscht. Denn Jessica Braun muss ja wohl vor Eva Gerlach bei der Gruppe gewesen sein“, schaltete sich Matthias ein, der in Siegen alle Informationen, die er bekam, am Whiteboard notierte. „Aber mach weiter. Hat er sonst noch etwas gesagt?“

„Nein, das war alles, was er mir berichten konnte. Er persönlich hätte zu den vier Frauen relativ wenig Kontakt gehabt. Die hätten eigentlich mehr Kontakt zu Michael Weinert gehabt.“ „Gut, und was hat jetzt Bernd Kruse ausgesagt? Das ist doch der Gitarrist der Band, richtig?“, fragte Matthias nach. „Ja, ganz genau!“, bestätigte Bernd. „Der hat auch alle vier Frauen erkannt und konnte sich auch an die Reihenfolge erinnern, in der sie Kontakt zur Gruppe hatten. Er selbst habe eigentlich nichts mit ihnen zu tun gehabt mit Ausnahme von Jessica Braun. Die hätten sie gerne mit in die Band eingebaut, weil sie so gut Querflöte spielen konnte. Er bedauert sehr, dass sie plötzlich nicht mehr gekommen wäre. Mehr ist bei mir nicht rausgekommen.“

„Ja, dann mache ich vielleicht weiter“, schaltete sich Renate ein. „Also, ich habe Johannes Born, Silvia Weber und Ralf Winter befragt. Auch hier können wir den Bundespolizisten sofort ausschließen. Obwohl Johannes Born ja erst seit kurzer Zeit bei der Gruppe ist, habe ich auch ihm die Bilder der vier Frauen vorgelegt. Als ich ihm das Foto von Bianca Walter vorlegte, sagte er sofort, dass er diese Frau kennen würde. Die hätte kurz in der Pfarrei, in der er Jugendarbeit gemacht hätte, einen Strickkurs geleitet. Auch wäre geplant gewesen, dass sie mit ihm in der Jugendarbeit zusammenarbeiten sollte. Aber plötzlich im August wäre sie dann nicht mehr gekommen. Ob ihr das Ganze zu viel geworden wäre oder was sonst mit ihr los wäre wüsste er nicht. Mehr konnte er mir beim besten Willen nicht erzählen.

Silvia Weber, die Leadsängerin der Band, hat auch bestätigt, alle vier Frauen bei der Gruppe gesehen zu haben. Sie konnte sich auch an die Reihenfolge erinnern und bestätigte, dass jede von ihnen von einen auf den anderen Tag nicht mehr gekommen wären. Mehr Informationen habe ich auch nicht bekommen.“

„Gut, danke Renate, ich habe alles notiert. Ja, Wolfgang, dann kannst du ja jetzt berichten“, schlug Matthias vor.

„Ja, also ich habe Michael Weinert, Volker Höher, Carsten Holl und Michael Müller befragt. Sowohl Volker Höher und Michael Müller haben bestätigt, die vier Frauen gekannt zu haben. Sie persönlich hätten aber, wie auch Bernd Kruse ausgesagt hat, außer mit Jessica Braun nichts mit den Frauen zu tun gehabt. Michael Weinert hat alle Frauen sofort erkannt und konnte sich auch noch genau an die Zeiten erinnern, in denen sie zu ihm und der Gruppe Kontakt hatten. Warum sie plötzlich nicht mehr gekommen wären, könne er sich nicht erklären.

Dann wollte er wissen, warum ich eigentlich nach diesen Frauen fragen würde. Ich habe ihm zur Antwort gegeben, dass alle vier als vermisst gemeldet seien und wir nach ihnen suchen würden. Bei unseren Ermittlungen seien wir darauf gestoßen, dass sie alle vier Kontakt zu seiner Gruppe gehabt hätten. Darum hofften wir, von ihm Genaueres erfahren zu können, was uns auf die Spur dieser Frauen bringen könnte.

Er bedauerte sehr, uns da nicht weiterhelfen zu können. Die vier Frauen wären wirklich sehr an ihm und seinen Predigten interessiert gewesen. Er fände es auch schade, dass sie sich nicht mehr blicken ließen. Wenn wir sie aufspürten, sollten wir ihnen doch sagen, dass sie jederzeit gerne in der Gruppe willkommen seien.

Ja, und dann habe ich noch Carsten Holl befragt. Aber der sagte mir auch, dass er erst kurz bei der Gruppe sei und daher die vier Frauen nicht kennen würde. Doch als ich die Bilder dann wieder zusammenschob und zufällig das Bild von Bianca Walter als oberstes zu liegen kam, bat er mich, ich solle doch mal eben warten, aber diese Frau käme ihm bekannt vor. Er hat sich dann das Bild noch einmal genau angesehen und dann fiel es ihm ein. Er sagte, diese Frau hätte er mal zusammen mit Johannes Born gesehen. Aber mehr konnte er mir auch nicht sagen. So, das war die Zusammenfassung dessen, was wir erfahren haben. Hast du alles mitgeschrieben, Matthias?“

„Ja, ich habe alles notiert“, antwortete dieser, „wir legen jetzt mal auf. Caroline und ich schauen uns noch mal eure Ergebnisse an vergleicht ihr auch noch mal in Ruhe. Wir melden uns dann wieder, um zu besprechen, wie wir weitermachen. Also bis gleich.“ Damit legte er den Hörer auf die Gabel und Caroline und er vertieften sich in die Aufzeichnungen auf dem Whiteboard.

Wenn du wissen willst, wie es weiter geht, entweder nächsten Sonntag oder:

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